Samstag, 3. Dezember 2011

Rundbrief Nummer 4

(Wer den gerne als PDF gesendet haben möchte, einfach eine E-Mail an isabell_gaeckel@yahoo.de)

Liebe Freunde, Familie und Bekannte,

Die letzten Monate waren voll mit Überraschungen. Sowohl positive wie auch negative. Heute möchte ich euch wieder mit hinein nehmen in mein Erlebtes.

Eine Reise in eine andere Welt

Ende Juli durfte ich das erste Mal in meine zukünftige Heimat reisen, das Nabwalyatal. Kurz bevor es die abenteuerliche Abfahrt hinunterging konnte ich auf dem Gipfel einen herrlichen Blick hinab werfen- unglaublich, wie in einem Märchen kam es mir vor. Wie eine vergessene Welt die zu meinen Füßen lag, in leichtem Dunst versteckt. Ich fühlte mich ein wenig wie Mose, der auf dem Berg Horeb schoneinmal einen Blick ins verheißene Land nehmen durfte (Im Gegensatz zu ihm, durfte ich ins verheißene Land hinein reisen. :)

Drei Wochen konnte ich im Gästezimmer von Meiers wohnen, da mein/unser Haus noch im Bau ist. Ich durfte vieles lernen in dieser Zeit. Ich lernte mit den Frauen wie man Häuser “schmiert” (die einfache Art des “Verputzens” mit Erde von Hand .- Es sei gesagt, es ist ene Knochenarbeit die rote Erde die um diese Jahreszeit hart ist wie Stein, aus der Erde zu befördern ) Wir brachten so die Kirche wieder auf Vordermann.


Auch wie man Hirse von Hand stampft und mit einer bestimmten Wurftechnik aussiebt durfte ich lernen. Das Schöne an all den Tätigkeiten ist, dass alle Frauen gemeinsam kommen und mitanpacken.

Damit die Männer Ziegel brennen konnten wurde an einem anderen Tag, alle Frauen einbestellt um das Erdloch zu bewässern. Dazu hatte jeder einen Eimer mitgebracht. Und nun hieß es 15 Mal zum Brunnen laufen, den Eimer füllen und auf dem Kopf zum Loch zu transportieren. Ich gestehe – ich bin nicht ganz trocken geblieben. Noch fehlt mir die Übung darin :) Vor allem ohne den Eimer mit den Händen festzuhalten.


In der Klinik konnte ich mit dem Einheimischen Krankenpflegehelfer reden. Er ist wirklich sehr beschäftigt und am Ende seiner Kapazitäten. Er behandelt nicht nur allein die Patienten vor Ort sondern auch in den Außenorten. Tag und Nacht ist er im Einsatz. Er freut sich schon auf meine Unterstützung.

Verfolgungsjagd

Eines schönes nachmittages fuhren wir mit einigen Pastoren die gerade für ein paar Tage in Nabwalya zu Besuch waren zum Luangwafluss. Auf dieser Fahrt haben wir so manche Tiere gesehen.( Hippos, Krokodile, Kudus, Gnus, Warzenschweine,... bis hin zu Elefanten.) Da ich gerne fotografiere, beschloss ich auf den Gepäckträger des Landcruisers zu sitzen. Einfach geniale Aussicht! Besser als auf jeder Safari.Als wir aber an zwei Elefantenfamilien vorbei fuhren, meinten die Pastoren die Elefanten ärgern zu müssen und fingen laut zu rufen an. Die Tiere die wohl Angst um ihre Kinder hatten fingen an “töroend” auf unser Auto zu zurennen. Wir mussten Vollgas geben um den uns vervollgenden Elefanten zu entkommen.. War kurz ganz schön aufregend ;)

Nde sambilila chibemba

Ich lerne gerade Die Sprache Bemba“. In meiner Klasse sind wir zu viert. Es macht mir Freude und zugleich versetzt es mich so manches Mal in Schweißausbrüche. Jeden Tag 30 neue Vokabeln, über 15 verschiedene Zeitformen, und sehr komplexe Strukturen die gelernt werden müssen. Manchmal so komplex dass sie nicht einmal der Lehrer erklären kann, oder zumindest nicht in einem Weg in der wir Schüler es verstehen.

Einsamkeit

Eines der größten Herausforderungen in den letzten Wochen und Monaten, war die Einsamkeit zu bändigen und lernen mit ihr umzugehen. Gott sei Dank hat Gott mir hier in Lusaka einige gute Freunde geschenkt.



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